Der Vinylboden hat den Markt für Bodenbeläge sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich erobert. Werden die Produkteigenschaften einmal genauer unter die Lupe genommen, verwundert dieser Erfolg nicht. Doch was genau ist ein Vinylboden überhaupt? Und was macht den Vinylboden zu einem Kassenschlager?
- gesundheitlich unbedenklich: Vinylböden unterliegen strengen EU-Richtlinien
- hoch strapazierfähig: der Verschleiß ist gering
- wasserfest: als massives Vinyl ist er in Feuchträumen verlegbar
- fußwarm: barfuß fühlt sich der Boden angenehm an
- verlegefreundlich: leicht zu verlegen durch Klicken oder Kleben
- leicht zu pflegen: er kann sogar nass gewischt werden
Was ist ein Vinylboden?
Vinyl ist ein thermoplastischer Kunststoff, dessen Name sich aus dem Englischen ableitet: Polyvinylchlorid (PVC). PVC ist im Ausgangszustand hart, umformbar und spröde. Durch die Zugabe von Weichmachern wird er weich und formbar und lässt sich mithilfe technischer Geräte zu einem Bodenbelag zu formen.
Gesundheitliche Unbedenklichkeit
Wussten Sie, dass in vielen Arztpraxen und Krankenhäuser oder Kindergärten und Altenheimen Vinylböden verlegt sind? Nur handelt es sich hierbei meist um Rollenware, während im privaten Gebrauch vorwiegend Dielen genutzt werden.
Weichmacher haben einen schlechten Ruf. Die Gruppe der Phthalate steht dabei auf der Liste ganz weit oben. Heute unterliegen Vinylböden strengen EU-Richtlinien und dürfen keine gesundheitsgefährdenden Weichmacher oder andere schädliche Zusatzstoffe beinhalten.
Hersteller setzen stattdessen auf gesundheitlich unbedenkliche, phthalatfreie Weichmacher, die auch bei der Herstellung von Lebensmittelbehältnissen oder im medizinischen Bereich Verwendung finden.
Strapazierfähigkeit und Langlebigkeit
Die Wahl eines Vinylbodens sollte immer in Abhängigkeit zur Nutzungsklasse (NK) erfolgen. Diese richtet sich nach der Dicke der Nutzschicht, also der Fläche, die tatsächlich genutzt wird, und die den typischen Abnutzungserscheinungen ausgesetzt ist. Dabei gibt die Norm DIN EN 68 mit einem Klassifizierungssystem vor, wie europäische Hersteller Vinylböden einteilen müssen.
Je dicker die Nutzschicht, desto höher ist die Nutzungsklasse und Lebensdauer. Zur Orientierung: NK 31 entspricht in etwa einer 0,3 Millimeter starken Nutzschicht.
Vinylböden sind unterteilt in private (20er), gewerbliche (30er) und industrielle (40er) Nutzungsklassen. Die zweite Ziffer steht für die Nutzungsfrequenz aus, also wie stark der Boden in dem zugewiesenen Bereich genutzt werden kann. Die 1 steht für geringen, die 2 für normalen und die 3 für starken Gebrauch.
Nicht zur verwechseln sollten Sie die Nutzschicht mit der eigentlichen Höhe des Bodens. In unserem Online Shop reicht die Höhe derzeit von 2 mm bis 8,5 mm, verteilt auf vier Ausführungen:
(1) Vinyl mit HDF-Trägerplatte: bis zu 10 mm hohes Verlegeelement zur schwimmenden Verlegung
Massives Vinyl: bis zu 5 mm hohes Verlegeelement, das (2) als Klick-Vinyl zum schwimmenden Verlegen, (3) mit und ohne Klick-System zum Verkleben erhältlich ist sowie (4) selbstklebend.
- homogener Aufbau
- Aufbauhöhe von 4,0 mm bis 4,5 mm
- einfach zu verlegen dank Klicksystem
- Warmwasser-Fußboden geeignet
- extrem stabil
- homogener Aufbau
- Aufbauhöhe von 4,0 mm bis 4,5 mm
- optimal für die Verlegung in Feuchträumen
- Warmwasser-Fußboden geeignet
- vollflächige Verklebung stellt eine extrem effiziente Heizleistung sicher
- hinterlässt schwer entfernbare Klebereste
- homogener Aufbau
- Warmwasser-Fußboden geeignet
- geringe Aufbauhöhe (2 mm)
- im Vergleich zu Klick- und Klebe Vinyl schneller, günstiger und einfacher zu verlegen
- weniger stabil im Vergleich zu Klick Vinyl
- hinterlässt Klebereste
- heterogener Aufbau
- Aufbauhöhe von 8,5 mm
- einfach zu verlegen dank Klicksystem
- Warmwasser-Fußboden geeignet
- hervorragende Schalldämmung und Wärmeisolierung dank integrierter Korkschicht
- Trägerschicht sorgt für zusätzliche Stabilität
- geeignet zur Verlegung auf weniger ebenen Untergrund
- sollte nicht in Feuchträumen verlegt werden
Fußwarm, rutschfest, wasserabweisend
Für das Badezimmer ist ein Vinylboden eine gute Alternative, denn der Boden ist resistent gegen Feuchtigkeit und dabei, im Gegensatz zu Fliesen, angenehm fußwarm und rutschhemmend.
Jedoch sollten bei einer Verlegung im Badezimmer ausschließlich massive Vinylböden gewählt werden. Vinylböden mit HDF-Trägeplatte sind für die Verlegung in Feuchträumen nicht geeignet. Die aus Holzfasern gefertigten Platten können bei einer langfristigen Nutzung aufquellen, wenn durch die Fugen Wasser eindringt.
Besser Klicken oder Kleben?
Auf dem Markt gibt es drei gängige Arten der Verlegung von Vinylböden: die selbstklebende Verklebung, die schwimmende Verlegung mit Klick-System und die vollflächige Verklebung(mit und ohne Klick).
Bei einem selbstklebenden Vinylboden ist die Rückseite mit einem Klebstoff versehen, der durch eine Schutzfolie geschützt wird. Zur Verlegung wird lediglich die Folie abgezogen und das Vinylelement auf den vorher grundierten Unterboden aufgebracht. Für die schwimmende Verlegung sprechen die schnellere Verlegung, der Verzicht auf Kleber und Bodenleger und das leichtere Entfernen des Bodens bei einem Auszug. Die vollflächige Verklebung sollte indes durch einen Fachmann übernommen werden, um eine hohe und langlebige Qualität sicherzustellen. Auch bei einer Verlegung auf einer Fußbodenheizung ist die Verklebung die bessere Lösung, da die feste Verbindung und die geringe Aufbauhöhe des Bodens zu einer direkten Wärmeübertragung führt.
Hygienisch und pflegeleicht
Im Gegensatz zu Böden aus Holz oder Kork, die mit speziellen Produkten gesäubert werden sollten, reicht es einem Vinylboden aus, wenn er regelmäßig abgesaugt und mit einem feuchten Tuch gewischt wird.
Vinylböden sind nicht nur wasserabweisend, sondern auch sehr hygienisch, da sie antibakteriell wirken. Aus diesem Grund wird diese Bodenart auch gern in Krankenhäusern oder Allergikerhaushalten verlegt.
18 comments
Habe eigentlich einen Ratgeber gesucht für die Wahl zwischen Vinylboden und Vinylparkett. Aber schon an den mm- und cm-Angaben in diesem Artikel kann man sehen, was hier für hirnloser Schrott zusammengeschrieben wird.
Hallo,
wir bedanken uns für dein Feedback. In der Tat hat sich bei den Angaben zu der Nutzschicht der Fehlerteufel eingeschlichen.
Diesen Punkt haben wir in unserem Beitrag korrigiert. Wir wünschen dir dennoch viel Erfolg bei der finalen Auswahl deines Vinylbodens.
Beste Grüße,
Alexander Vetter
Hallo,
schöne Webseite. Besonders die Bilder gefallen mir 🙂
Es gibt ja inzwischen zahlreiche Dekore und Ausführungen von Vinylböden.
Ich empfehle es auch weiter
Hallo Lukas, vielen Dank für deine netten Worte. Wir versuchen natürlich weiterhin unserer Sortiment so facettenreich wie möglich zu gestalten.
Wir könnten uns auch vorstellen mit dir als Vinyl-Boden Experte auch mal zusammenzuarbeiten.
Wenn du Interesse an einer solchen Content-Kooperation haben solltest, dann kontaktiere uns.
Beste Grüße,
Alexander Vetter
Hallo,
mich würde interessieren, ob bei der Overflächenversiegelung der Vinylböden mit Nanotechnologie gearbeitet wird?
Liebe Grüße
Hallo,
wir danken dir für deine Frage.
Die Oberflächenvergütung erfolgt wie im Text schon erwähnt über eine sog. PU-Versiegelung,
einer Schutzschicht aus Polyurethane (Kunstharze).
Ob man hier schon von Nanotechnologie sprechen kann würde zu weit gehen. In jedem Falle schützt eine solche Versiegelung den Vinylboden dauerhaft gegen Feuchtigkeit und macht diesen strapazierfähiger.
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Eine Freundin von mir möchte einen neuen Boden für ihr Wohnzimmer haben und sie hat an selbstklebende Vinylböden gedacht. Ich wusste nicht, dass sie auch Warmwasser-Fußboden geeignet sind. Ich glaube das könnte genau das sein, was sie braucht. Danke für die Tipps.
Gern geschehen! Falls ihr weitere Fragen habt, dann meldet euch bei uns : 030 2639 6565!
Danke für das berührte Thema! Wir haben uns vor einem Jahr für einen Vinylboden entschieden. Dank der fachlichen Beratung sieht nun der Boden optisch ganz edel, wie Holz, ist widerstandsfähig und pflegeleicht, dazu auch preisgünstig:) Wir alle kommen ganz gerne an den Feierabenden in unserem Esszimmer zusammen! Danke für diesen Erfahrungsaustausch!
Toller Artikel…
Es ist sehr ansprechend und darf keine schädlichen Weichmacher oder andere schädliche Zusatzstoffe enthalten.
Was ich an Vinylböden besonders gut finde, ist der Aspekt der Hygiene. Er lässt sich leicht desinfizieren und abwischen. Vergleichbar mit diesen flachen Bodenbeschichtungen in der Nahrungsmittelindustrie.
Das ist ein ausgesprochen informativer Blog!
Danke 🙂
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Vielen Dank, dass Sie Ihr Wissen über Vinylböden mit uns teilen. Es gibt viele Designs zu einem günstigeren Preis und eine großartige Alternative zu Holzböden.
Fugen zeigende Bodenbeläge waren schon immer problematisch.
Leider haben Kunststoffe auch ein Eigenleben, so wie Holz. Wer aber wissen möchte woran er ist, sollte sich für Holz oder für einen herkömmlichen Bahnenbelag entscheiden. (Ohne Fugen).
Die Eigenart bzw. Eigenschaft von Holz kennen wir schon sehr lange und wir können gut damit umgehen. (Vorausgesetzt ist professionelle Verarbeitung). Bei neuen Kunst- Stoffen sind Überraschungen vorprogrammiert. Aus eigener Erfahrung mit einem Klick Vinyl Boden würde ich heute (etwa im Küchenbereich) zu einem herkömmlichen Bahnenbelag greifen. Die Fuge macht den Kummer“.