Geht es einzig und allein nach der Bezeichnung, so könnten wir unseren Assoziationsfähigkeiten freien Lauf lassen und würden uns vermutlich im Schiffsbau wiederfinden. Denn Schiffsboden klingt nach robusten Dielen, welche auf einem Schiffsdeck verlegt und dort regelmäßig geschrubbt werden müssen. Zu dieser Annahme wird man aber vermutlich nur dann verleitet, wenn man schon den ein oder anderen Piratenfilm gesehen hat. Tatsächlich bezeichnet der Begriff jedoch lediglich ein Verlegemuster, welches immer häufiger in unseren Wohnzimmern zu finden ist.
Schiffsboden – Eine Begriffserklärung
Der Begriff Schiffsboden bezeichnet nicht das Baumaterial oder den Bereich, in dem es eingesetzt wird, sondern ein bestimmtes Muster. Dieses Muster dient dazu, Parkett so zu verlegen, dass ein bestimmtes Design erzielt wird – ähnlich wie beim Fischgrät- und Mosaikmuster. Hin und wieder wird für den Schiffsboden auch das Synonym „Wilder Verband“ verwendet. Dennoch hat das Verlegemuster schon ein bisschen mit der Seefahrt zu tun. Denn der Begriff ist dadurch entstanden, dass das Verlegemuster der Beplankung ähnelt, wie sie früher auf großen Schiffen angeordnet wurde. Es ist also nicht so, dass das Holz ursprünglich mal auf einem Schiff gelegen hat und dann für die Parkettverlegung im Wohnungsbau zweckentfremdet wurde oder einst dafür gedacht war, auf einem Schiff verlegt zu werden. Beim Schiffsboden handelt es sich um das klassische Parkett, welches mit einem entsprechenden Profil versehen ist und über die Nut-Feder-Verbindung oder das Click-System verlegt wird.
So wird die Diele gefertigt
Der rustikale Schiffsboden hält seit vielen Jahren Einzug in unsere Wohnzimmer und präsentiert sich dort mit nostalgischem Flair. Mit dem Schiffsboden soll die robuste und rustikale Optik von Schiffsdecks in die Wohnbereiche gezaubert werden. Dieses Ambiente dürfte uns allen aus spannenden Piratenfilmen bekannt sein, wie sie ab und an im TV zu sehen sind. Das Vollholzmaterial besteht aus mehrschichtigen Dielen und bildet die Grundlage für den Schiffsboden, mit denen ein Gefühl von Behaglichkeit und Natürlichkeit verbreitet werden soll, um somit ein reizvolles Wohnambiente zu fördern. Dabei können viele edle Holzarten für den Schiffsboden ausgewählt werden. Als besonders passend haben sich helle Farbtöne erwiesen, wie sie von der Birke oder Buche stammen. Aber auch dunkle Farbtöne haben sich inzwischen etabliert. Deshalb werden auch immer öfter Eichen und Walnussbäume zu Schiffsparkett verarbeitet. Wer einen etwas anspruchsvolleren Farbton haben möchte, wählt am besten Jatoba, Merbau oder Doussie für eine rötlich schimmernde Farbe aus.
Der Verband im rustikalen Wohnstil
Für den Schiffsboden werden drei einzelne Stäbe versetzt beziehungsweise unregelmäßig angeordnet und nebeneinander auf der Diele platziert. Auf diese Weise wird der klassische Schiffsbodenverband charakterisiert. Damit lässt sich rustikales Mobiliar perfekt ergänzen.
Foto im Header: Deck auf der Costa Luminosa ©Katharina Wieland Müller/pixelio.de