Im Jahr 2000 wurde der Internationale Tag zu Erhaltung der Artenvielfalt durch die UNO ins Leben gerufen. Der Aktionstag wurde früher am 29. Dezember zelebriert und inzwischen auf den 22. Mai verlegt. Die Artenvielfalt welche auch als Artendiversität bezeichnet wird, gilt als Maß für die biologische Artenvielfalt innerhalb eines geographischen Gebietes oder eines Lebensraumes und bezieht sich somit auf die Flora und Fauna. Heute werden mehr als 2 Mio. verschiedene Arten beschrieben.
Dabei handelt es sich jedoch nur um einen Schätzwert, da eine genaue Aufstellung nicht existiert. Einige Wissenschaftler gehen sogar von bis zu 5 Mio. Arten aus. Auf das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland wurden 4.105 Pflanzenarten beschrieben. Deshalb nehmen wir diesen Tag zum Anlass, um uns die Baumarten in unserer Region einmal näher anzuschauen. Wie viele Baumarten gibt es eigentlich in Deutschland und Europa? Sicherlich zu viele, um alle in diesem Beitrag aufzählen zu können. Deshalb beschränken wir uns auf die Bäume und Sträucher, welche in Mitteleuropa vorkommen.
Diese werden in der nachfolgenden Liste aufgeführt:
- Bedecktsamer
- Berberitzengewächse
- Betuloideae
- Birkengewächse
- Bittereschengewächse
- Buchen
- Buchengewächse
- Buchsgewächse
- Douglasien
- Eibengewächse
- Eichen
- Fichten
- Gagelgewächse
- Geißblattgewächse
- Ginkgogewächse
- Hanfgewächse
- Hartriegelgewächse
- Haselnussgewächse
- Heidekrautgewächse (Ericaceae)
- Hortensiengewächse (Hydrangeaceae)
- Kastanien
- Kernobst
- Kiefern
- Kieferngewächse
- Kreuzdorngewächse
- Lärchen
- Lindengewächse
- Moschuskrautgewächse (Adoxaceae)
- Nachtschattengewächse
- Nacktsamer
- Ölbaumgewächse
- Ölweidengewächse
- Pappeln
- Pimpernussgewächse
- Platanengewächse
- Rachenblütler (Braunwurzgewächse)
- Rhododendron
- Rhodothamnus
- Rosengewächse
- Rosoideae
- Schierlingstannen
- Schmetterlingsblütler
- Seidelbastgewächse
- Seifenbaumgewächse
- Sommerfliedergewächse
- Spindelbaumgewächse
- Spiraeoideae
- Stachelbeergewächse
- Stechpalmengewächse
- Steinobst
- Sumachgewächse
- Tamariskengewächse (Tamaricaceae)
- Tannen
- Ulmengewächse
- Walnussgewächse
- Weiden
- Weidengewächse
- Zypressengewächse
Das Gesicht unserer Wälder wird von Buchen, Kiefern, Eichen und Fichten geprägt. Diese Baumarten machen insgesamt 73 Prozent unseres Waldbodens aus und konzentrieren sich dabei auf unterschiedliche regionale Schwerpunkte. So ist die Fichte primär im Alpenvorland zu finden und erstreckt sich dabei über die Hochlagen von Süd- und Südwestdeutschland, bis in das Erzgebirge und den Thüringer Wald. Kiefern sind hauptsächlich im Tiefland von Niedersachsen und in Brandenburg sowie in Sachsen zu finden. Buchen kommen vorrangig im Odenwald, in der Eifel, im Pfälzerwald und im Solling vor. Eichen wachsen dagegen eher in den Tieflagen von Deutschland, im Spessart und im Pfälzer Wald.
51 Baumarten beziehungsweise Baumartengruppen gingen in Deutschland aus der Bundeswaldinventur hervor.
Dabei nehmen nur elf Baumarten stolze 90 Prozent des Holzbodens ein:
- Bergahorn
- Douglasie
- Europäische Lärche
- Gemeine Birke
- Gemeine Esche
- Gemeine Fichte
- Gemeine Kiefer
- Rotbuche
- Schwarzerle
- Stieleiche
- Traubeneiche
Die restlichen 40 Arten sind auf den übrigen 10 Prozent des Holzbodens verteilt. Und auch wenn die Flächenverbreitung nur sehr gering ist, leisten diese 10 Prozent jedoch einen wichtigen Beitrag zur Stabilität, zur Holzerzeugung, zur Vielfalt und zur Bodenpflege. So füllt beispielsweise die Zirbelkiefer ökologische Nischen im Gebirge aus. Das Holz der Esche wird beispielsweise für Werkzeugstiele gesucht. Die Linde dient zur Bildhauerei und aus der Vogelkirsche werden Möbel gefertigt.
Seltenere Laubbäume werden in bestimmte Gruppen unterteilt. Diese Sammelgruppen umfassen:
- Andere Laubbäume mit niedriger Lebensdauer (ALN)
- Andere Laubbäume mit niedriger Lebensdauer (ALH)
Zu diesen Gruppen gehört beispielsweise die Hainbuche, welche nur selten die oberen Kronschichten dominiert. Der Speierling und die Elsbeere können sich nur an trockenen und warmen Standorten gegenüber schattenertragende Baumarten behaupten. Durch den Standort und die baumspezifische Konkurrenzkraft wird eine natürliche Differenzierung der Zusammensetzung aller Baumarten bewirkt. Aber auch der Mensch stellt eine spezifische Gestaltungskraft im Wald dar. So bestimmen wir durch unser waldbauliches Handeln, welche Baumarten in unseren Wirtschaftswäldern vorkommen.