Star Trek hat jüngst seinen 50 Geburtstag gefeiert und inspiriert seit seiner Erstausstrahlung viele Forscher und Entwickler. Mit einem fernen Blick in die Zukunft stellt sich auch die Frage, wie unsere Fußböden wohl in Zukunft beschaffen sein könnten. Ein Forscher-Team des Hasso-Plattner-Instituts aus Potsdam gibt uns hier einen möglichen Ausblick.
Im letzten Jahrzehnt finden vermehrt Versuche statt, Technologie in unsere häusliche Umgebung zu integrieren. Das führte zu intelligenten Haushaltsgeräten und -gegenständen, wie zum Beispiel Haushaltsroboter, die selbstständig den Boden reinigen oder Kühlschränke, die sich mitteilen, wenn etwas fehlt und nachgekauft werden muss. In Zukunft werden unsere Haushalte demzufolge zunehmend „intelligenter“. Dies könnte auch bald auf den Fußboden, auf dem wir wohnen, zutreffen.
Ein interaktiver Fußboden aus Potsdam
Einen solchen intelligenten Fußboden hat eine Forschungsgruppe des Hasso-Plattner-Instituts in Potsdam entwickelt. Die sogenannte GravitySpace-Technologie hat die Fähigkeit, Personen und Objekte sowie deren Bewegung auf einem speziellen Fußboden wahrzunehmen. Möglich wird dies durch ein Netzwerk von hochsensiblen Drucksensoren in Kombination mit Infrarotkameras. Sobald sich eine Person über die berührungsempfindliche Bodenplatte bewegt, registriert eine spezielle Software genau, wo sich die Person im Raum befindet und erstellt aus den Daten ein gespiegeltes virtuelles Videoabbild. In Verbindung mit einem hochauflösenden Videoprojektor eröffnet dies eine ganz neue Variante der virtuellen Realität. Das System kann dabei sogar verschiedene Person erkennen und hat eine so hohe Auflösung, dass es detailliert sogar Sohlenabdrücke und Stofftexturen wiedergeben kann.
Ein intelligenter Boden, der seine Nutzer und seine Bewegungen erkennt, hat großes Potenzial. Diese Technologie könnte künftig zu einem Interface weiter entwickelt werden, um auf diese Art ganze Anwendungen und Geräte im vernetzten Haushalt der Zukunft zu steuern. Denkbar sind auch druckempfindliche Sicherheitssysteme oder der Einsatz in Haushalten mit älteren, pflegebedürftigen oder kranken Personen, die über einen relativ langen Zeitraum alleine sind. Ein solches System kann im Notfall registrieren, ob die betreffende Person gestürzt ist und Pflegepersonal oder Angehörige alarmieren. In jedem Fall können wir gespannt sein, was für spannende neue Ideen zukünftig unsere Art zu Wohnen verändern werden.
Im folgenden Video sehen Sie GravitySpace in Aktion.
Directlink via Dominik Schmidt / Hasso-Plattner-Institut